- Bitcoin-Mining-Einheiten nutzen ansonsten verschwendete erneuerbare Energie und wandeln sie in wirtschaftlich wertvolle digitale Währung um.
- Das Projekt zielt darauf ab, den Einsatz erneuerbarer Energien im Hinblick auf Japans Kohlenstoffneutralitätsziele für 2050 zu fördern.
Tokyo Electric Power Co. (TEPCO), einer der größten Stromversorger Japans, leistet mit seiner Tochtergesellschaft Agile Energy X Pionierarbeit beim Bitcoin-Mining. Das Unternehmen nutzt überschüssige erneuerbare Energie, um seine Bitcoin-Mining-Aktivitäten zu betreiben, die strategisch günstig neben Solarparks in den Präfekturen Tochigi und Gunma liegen.
Die Initiative von Agile Energy X zielt darauf ab, den überschüssigen photovoltaischen Strom, der von diesen Solarfarmen erzeugt wird, nutzbar zu machen. Um ein Überangebot an Energie zu vermeiden, wird ein Teil dieses Stroms normalerweise reguliert oder sogar verschwendet.
Durch die Aufstellung von Bitcoin-Mining-Einheiten in der Nähe dieser Farmen nutzt Agile Energy X effektiv Energie, die sonst ungenutzt bliebe, und wandelt sie in ein wertvolles digitales Gut um.
Kenji Tateiwa, der Präsident von Agile Energy X, betonte in einem Interview mit Asahi Shimbun, einer der ältesten überregionalen Zeitungen Japans, die Einzigartigkeit dieses Projekts. Er zeigte sich optimistisch, dass der Erfolg des Modells zu einer stärkeren Verbreitung grüner Energietechnologien führen könnte.
Tateiwas Äußerungen unterstreichen eine umfassendere Strategie, die nicht nur darauf abzielt, erneuerbare Energien effizienter zu nutzen, sondern auch ihren Ausbau zu fördern, um Japans Kohlenstoffneutralitätsziele für 2050 zu erreichen.
Einem Bericht der Asahi Shimbun zufolge ist das Potenzial für Energieverschwendung erheblich. Simulationen von Agile Energy X deuten darauf hin, dass bei einem Anteil von 50 % erneuerbarer Energien am japanischen Energiemix rund 240 000 Gigawattstunden pro Jahr ungenutzt bleiben könnten.
Durch die Integration des Bitcoin-Minings in den Sektor der erneuerbaren Energien kann ungenutzte Energie in eine wirtschaftlich vorteilhafte Ressource umgewandelt werden, die möglicherweise weitere Investitionen in die Erzeugung grüner Energie fördert.
Die Initiative könnte als Modell für andere Stromerzeuger dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen mit überschüssiger Energie stehen. Durch die Bereitstellung einer alternativen Verwendung für überschüssige Energie könnte das Bitcoin-Mining dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus von Anlagen für erneuerbare Energien zu rechtfertigen.
Darüber hinaus glaubt Tateiwa, dass dies zu einer breiteren Einsicht der Energieunternehmen in die Rentabilität grüner Energie führen und so den Übergang zu nachhaltigen Energiequellen beschleunigen könnte.
“Die Erzeuger grüner Energie müssen davon ausgehen, dass ein Teil der von ihnen erzeugten Energie verschwendet wird”, erklärte Daiki Koga, Geschäftsführer von Agile Energy X, gegenüber der Asahi Shimbun.
Mit diesem innovativen Ansatz geht Agile Energy X nicht nur das Problem der Energieverschwendung an, sondern positioniert sich auch an der Schnittstelle zwischen Kryptowährung und erneuerbarer Energie.
