- Die bevorstehenden Zölle von Trump könnten die Kryptomärkte beeinflussen, indem sie die Risikobereitschaft der Trader beeinflussen.
- Der Bitcoin- und Ethereum-Kurs könnten je nach Umfang der Handelsmaßnahmen Volatilität erfahren.
Weniger als eine Woche vor dem 2. April bereitet sich US-Präsident Donald Trump darauf vor, eine neue Runde von Gegenzöllen zu erlassen und bezeichnet diesen Tag als „Tag der Befreiung“ für die US-Wirtschaft.
Dieser Schritt wird voraussichtlich die US-Handelspolitik umgestalten und wichtige internationale Partner und Branchen betreffen. Trump hat seine Meinung zum Handel nie verheimlicht und erklärt, dass Zölle notwendig seien, um das anzugehen, was er als unfaire Handelspraktiken anderer Nationen bezeichnet.
Berichten zufolge erwägt die Regierung einen selektiven Ansatz, der auf die sogenannten „Dirty 15“-Länder mit den schlechtesten Handelsbilanzen mit den USA abzielt.
Diese Maßnahmen haben das Potenzial, breitere wirtschaftliche Auswirkungen zu haben und Sektoren wie Stahl, Aluminium und Automobile zu beeinflussen. Trump hat auch angedeutet, dass er Sekundärzölle auf Venezuela erheben wird und erklärt, dass jedes Land, das Öl oder Gas von der südamerikanischen Nation kauft, bei Handel mit den USA mit einem Zoll von 25 % belegt wird.
Während einige Sektoren von pauschalen Zöllen verschont bleiben könnten, bleiben andere gefährdet. Die Europäische Union hat bereits angekündigt, ab April Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 28 Milliarden US-Dollar zu erheben.
Andere, wie z. B. der Zoll von 50 % auf US-Whiskey, wurden jedoch auf Mitte April verschoben, was in der Vergangenheit zu Trumps Drohungen mit einem Zoll von 200 % auf EU-Spirituosen geführt hatte.
Unterdessen hat China mit eigenen Zöllen reagiert und Zölle von bis zu 15 % auf US-Agrarprodukte wie Schweinefleisch und Hühnchen erhoben.
Zölle könnten die Krypto-Nachfrage belasten
Für den Krypto-Markt ist die Unsicherheit der Zollpolitik von Trump zu einem Schlüsselfaktor für die Traderstimmung geworden. Bitcoin und Ethereum haben in den letzten Wochen Volatilität gezeigt und auf Veränderungen der Risikobereitschaft aufgrund der Wirtschaftspolitik reagiert.
Wenn die Regierung einer Reihe von Nationen Zölle auferlegt, könnten die Finanzmärkte volatil sein und Trader dazu veranlassen, in sichere Häfen wie den US-Dollar zu fliehen.
Dies könnte kurzfristig zu einer geringeren Nachfrage nach Kryptowährungen führen. Die jüngste Geschichte zeigt auch, dass sich Bitcoin in risikoreichen Situationen schlecht entwickelt.
Im Februar trugen harte Worte von Trump zum Handel dazu bei, einen Ausverkauf an den Märkten auszulösen, wobei Bitcoin unter wichtige Unterstützungsniveaus fiel.
Sollte sich Anfang April ein ähnlicher Druck aufbauen, könnten digitale Vermögenswerte eine weitere Verkaufswelle erleben. Trader werden die Entwicklungen genau beobachten, um die potenziellen Auswirkungen auf die Liquidität und die allgemeine Stimmung zu bestimmen.
Wenn Trump jedoch eine vernünftigere Position einnimmt, mit gezielten Zöllen anstelle von pauschalen Maßnahmen, kann die Marktstabilität gefördert werden. Ein gut definierter politischer Rahmen kann Unsicherheit beseitigen, sodass sich die Krypto-Preise erholen können.
Anfang März erholte sich Bitcoin bereits nach bescheidenen Anzeichen von Flexibilität von lokalen Tiefstständen. Das gleiche Ergebnis könnte eintreten, sollte Trump seine Handelsrhetorik abschwächen.
Auto- und Technologiesektor wappnen sich für mögliche Zollbelastungen
Neben umfassenden Handelsbeschränkungen hat Trump mit sektoralen Zöllen gedroht, zuletzt auf Automobile und Halbleiterchips. Die US-Autohersteller Ford, General Motors und Stellantis haben bereits Kursschwankungen in Erwartung möglicher Zölle auf Automobilimporte erlebt.
Obwohl eine frühere Gnadenfrist die Bedenken zerstreute, deuten Trumps jüngste Äußerungen darauf hin, dass die Aussicht auf Autozölle eher früher als später angekündigt wird.
Angesichts der globalen Lieferkette der Industrie würden jegliche Handelsbeschränkungen die Produktion stören und die Preise beeinflussen. In ähnlicher Weise stehen die Pharma- und Holzindustrie weiterhin auf dem Radar der Regierung für zukünftige Zollaktivitäten.
Finanzminister Scott Bessent erklärte kürzlich, dass zwar Stahl- und Aluminiumzölle auf die aktuellen Sätze aufgeschlagen werden können, aber nicht alle Nationen den gleichen Maßnahmen unterworfen werden.
Er betonte, dass sich die Regierung der Bekämpfung unfairer Handelspraktiken verschrieben hat, anstatt pauschale Zölle zu erheben.
Der Direktor des National Economic Council, Kevin Hassett, äußerte sich ähnlich und deutete an, dass die Marktsorgen über weitverbreitete Zölle möglicherweise übertrieben seien.